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Thursday, 16. October 2003

hm. bohlen und alen in einem topf? hm.

um die eav zu zitieren: "wie albert einstein und arnold schwarzenecka"


 
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Sunday, 12. October 2003

ernste musik

Konzerthaus: Giora Feidman Quartett


TangoKlezmer mit Publikumsbeteiligung

„Sie haben ein Ticket gekauft, weil ich hier heroben toll Klarinette spielen kann und Sie nicht? Bitte, das nicht!“ Giora Feidman hat größeres im Sinn als kühle Virtuosenabende. Es geht ihm um die Menschen im Pulikum und das, was sie verbinden kann: Musik. Natürlich spielt Feidman wunderbar Klarinette und er verwandelt Musik aus allen Stilrichtungen in eine Feidman-Melange. Es ist ihm egal, wenn Stilpuristen ob seinem Programm die Nase rümpfen: Mozart in einem Medley mit Scott Joplin und Klezmer-Musik. Alles wird zu Feidman, der selbst „Alle meine Entlein“ so spielen kann, dass den Zuhörern vor Rührung die Tränen kommen. Zu sagen, Feidman beherrsche sein Instrument, greift zu kurz: Er spricht durch es. Und rührt damit die Herzen seiner Zuhörer.

Seinem Sendungsbewusstsein in Sachen Musik ist es wohl auch zu verdanken, dass das Publikum so geschlossen seiner Aufforderung folgte, Melodien mitzusingen. Das Adagio aus Mozarts Klarinettenkonzert erklang in voller Konzerthaus-Besetzung - und das musikalisch überzeugend phrasiert.

Mit „TangoKlezmer“, dem Programm des Abends, tourt Feidman schon seit mehreren Jahren und es entsprang Feidmans biographischen Wurzeln: Der Klarinettist mit dem charakteristischen Kristall-Mundstück wurde in Argentinien geborene lebt seit den 50er Jahren in Israel. Dass die Mischung aus Tango- und Klezmer-Stücken so überzeugend wirkte, ist auch Feidmans Mitmusikern zu verdanken. Ken Filiano mit melodiösem Kontrabass-Spiel, Aquiles Báez an der Gitarre und Raúl Jaurena, der seinem Bandoneon sehnsuchtsvolle Töne entlockte, standen ebenbürtig neben dem Star-Klarinettisten.

Zuletzt spielte Feidman eine Mischung von israelischer und palästinensischer Hymne: „Zwei Takte von hier und zwei Takte von dort und das ganze verrührt“. Eine wunderbare Melodie. „Noch viel schöner wäre es, wenn die zwei Völker einmal friedvoll zusammenleben würden“, so Feidman. Er könne nicht mehr verstehen, was in seinem Land passiert. „Zeigen sie mir einen Krieg, der erfolgreich war. Einen. Es gibt keinen.“


 
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Wednesday, 8. October 2003

theater

Vindobona: Dolores Schmidingers "Die Queraussteigerin"


Das Heil liegt in der Provinz

Stützstrümpfe werden sexy und Marienerscheinungen vorgetäuscht. Wallfahrt statt Romantik-Hotel, Loden statt String-Tanga: Dolores Schmidinger ist in ihrem neuen Programm „Die Queraussteigerin“ Werteverschiebungen auf der Spur. Und dem Mief. Dazu entwirft Schmidinger in wechselnden Rollen eine Kleinstadt-Gesellschaft: Großhinterleitenstetten. Der Hund des sozialdemokratischen Gemeinderats heißt Kreisky, der Hauptplatz Leopold Figl und der sich als christlichsozial definierende Bürgermeister lässt die Bettler von der Straße verbannen.

Schmidinger blickt hinter die Fassade der sehr österreichischen neokonservativen Idylle. Im Mittelpunkt steht die Bürgermeister-Ehefrau Ingeborg. Um sich an ihrem Mann zu rächen, wird sie, das ist die eigentliche Pointe des Abends, als „Queraussteigerin“ zur Wohltäterin.

Und das geht, dramaturgisch manchmal etwas übers Knie gebrochen, so: Der schwarze Bürgermeister betreibt einen Dessous-Laden. Doch das Sexualleben der Eheleute ist „so langweilig wie die Space Night auf Bayern 3“, wie Ingeborg verzweifelt zugibt. Selbst in den neusten Dessous-Kreationen kann sie ihren Mann nicht mehr reizen.

Denn dem Bürgermeister gelüstet es nach Bodenständigem. In der Kleinhinterleitenstettnerin Walpurga, einer Volksschullehrin mit Strickjacke und tomatenrotem Filzhut, findet er sein neues Frauen-Ideal. Nun geht es nicht, wie es die gehörnte Eherfrau geplant hatte, ins Romantikhotel, sondern auf eine Wallfahrt. Und nach katholischer Scheidung mit Papst-Sanctus wird geheiratet. Wie es sich gehört. Ingeborg rächt sich schließlich, indem sie die vertriebenen Bettler als kakophonisch quäkende Musiker zurückholt - und reichlich entlohnt.

Der Kabarettistin geht es nicht um den derben politischen tagesaktuellen Schmäh. Schmidinger registriert Veränderungen des gesellschaftlichen Grund-Konsenses. An ihrer Seite werkt Bernhard van Ham geschickt an allen möglichen Tasteninstrumenten. Ein leichtfüßiger Abend, auch Dank der Ärzte des SMZ Ost, bei denen sich Schmidinger, seit zweieinhalb Monaten mit einem neuen Hüftgelenk ausgestattet, nach der Vorstellung bedankte.


 
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