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ernste musik weichfest, April 23, 2004 at 1:42:08 PM BST Brahms-Saal: Ensemble Kontrapunkte, Keuschnig, Lucas Buntes Stil-Potpourri aus dem 20. Jahrhundert Ein interessantes Allerlei an Kompositionsstilen des vergangenen Jahrhunderts servierte Ensemble-Kontrapunkte-Leiter Peter Keuschnig im fünften Konzert seines Musikvereins-Zyklus. Wenig erfreulich war die Umsetzung von Gerhard Schedls „Der, welcher wandert diese Straße voll Beschwerden...“, einem Lamento für Violine, Violoncello, und Klavier über ein rätselhaftes Thema aus Mozarts „Zauberflöte“. Das Zitat stammt aus dem 28. Auftritt der Oper, der schaurig schönen Musik der „Geharnischten“ zur Eröffnung der Feuer- und Wasserprobe. Das Klaviertrio ist ein kurzes Stück, umso präziser und verfeindert ist Schedls Klangsprache. Schedl, der im November 2000 freiwillig aus dem Leben schied, verlangt hier komplexe Spieltechniken. Die Interpretation durch das Ensemble Kontrapunkte war nur eine Annäherung an die klanglichen Intentionen, jedoch keine adäquate Umsetzung. Musikalisch geglückt hingegen Bruno Madernas „Konzert für zwei Klaviere und Orchester“: Die Pulsierende Rhythmik des Werkes entwickelte in der Interpretation durch Klara Torbova und Tomislav Nedelkovic Baynon am Klavier und dem Maderna-Schüler Keuschnig am Dirigentenpult einen mitreißenden Sog, klanglich fein mit dem Schlagwerk verwoben. Noch vor der Pause erfolgte ein abrupter Sprung in die Vor-Atonale Phase Arnold Schönbergs: Michaela Lucas glänzte mit dem „Lied der Waldtaube“ (in der Version für Kammerorchester) aus den Gurre-Liedern. Höchst expressive Gesangslinien standen jedoch einer etwas verminderten Wortdeutlichkeit gegenüber. Mit Schostakowitsch holte sich das Ensemble schließlich den ausgelassenen Jubel des Publikums: Zunächst erklang die „Suite für Jazzorchester“ Nr.1 des russischen Komponisten, an der musikalisch noch sehr zu feilen gewesen wäre. Auch technisch passierten hier grobe Unsicherheiten, der Erste Geiger schummelte sich mehr schlecht als recht über die Hürden seiner Soli. Schwungvoll und mitreißend musiziert wurde schließlich die „Suite für Promenadenorchester“, die Ballett-, Unterhaltungs- und Filmmusik von Schostakowitsch aus mehreren Jahrzehnten vereint. Raffinierte Stücke, die das virtuose Handwerk und die Genialität Schostakowitschs in jeder Sekunde aufblitzen lassen, Musik, von der noch Generationen von Filmkomponisten zehren. Zwar mit Ausrutschern ins derbe, aber durchwegs schmissig ließ Keuschnig durch die Partitur wirbeln. Zum großen Vergnügen des Publikums: Man hätte gern mehr als eine Zugabe gehört. |
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last updated: 8/8/05, 6:22 PM Youre not logged in ... Login
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