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wunderbarer lachenmann


 
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Mozart-Saal: Elisabeth Leonskaja, Borodin Quartett


Schumann als schlecht studierte Etüde

Robert Schumanns Klavierquintett gehört zu den Meisterwerken seines Genres. Elisabeth Leonskaja und das Borodin-Quartett degradierten in ihrem Festwochen-Konzert das Werk zu einer schlecht studierten Einspielübung. Die Streicher fanden trotz molto-legato-Spiel zu keiner musikalischen Linie, sentimental zerdehnt floss der marschartige zweite Satz zäh dahin, Leonskaja schummelte sich mit viel Routine über große technische Unsicherheiten. Diesen Eindruck galt es schnell wegzuwischen. Fast ohne den Applaus abzuwarten setzten sich die Musiker wieder an ihre Pulte, um einem russischen Komponisten die Ehre zu erweisen, der mit dem Borodin-Quartett eng verbunden war.

Wenn Valentin Berlinsky, der Cellist des Ensembles, seine vergilbten und abgegriffenen Schostakowitsch-Noten aufschlägt, erfüllt die Aura des Authentischen den Konzertsaal. Berlinsky war Mitglied der Ur-Besetzung des Streichquartetts, das unter der künstlerischen Leitung des Komponisten dessen Quartett-Oevre auf Schallplatte verewigt hat. Folgerichtig war man als Hörer mit dem Schostakowitsch-Klavierquintett op. 57 besser bedient als mit Schumann. Eine fahle Fuge, ein überdrehtes Scherzo und ein inniges Intermezzo wurden mit einem sonnig ausgelassenen Finale abgeschlossen.

Gänzlich verflogen waren alle Unsicherheiten bei César Francks Klavierquintett in f-Moll. In einem Sinne und zupackend wurde musiziert, schwierige Stellen delikat zum Klingen gebracht. Bei der Klavierquintett-Besetzung steht das Tasteninstrument klanglich oft im Abseits. Nicht so bei Leonskajas Franck-Interpretation: Feinfühlig setzte sie wohldosierte Kontrapunkte, mit Bedacht auf einen ausgewogenen Gesamtklang.


 
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Mozart-Saal: Christopher Maltman, Graham Johnson


Breit angelegt, spannend erzählt

Der Bariton Christopher Maltman präsentierte im Rahmen der Wiener Festwochen eine klug gewählte musikalische Mischung anspruchsvoller Lieder. Sängerische Souveränität war gefragt und Maltman interpretierte sein Programm mit unprätentiöser Bravour: Werke von Hector Berlioz, Hugo Wolf, Franz Liszt und - als eher melodiös-virtuoser denn tiefsinniger Ausklang - Emmanuel Chabrier.

Ob in italienischer, deutscher, englischer oder französischer Sprache: Akzentfrei und mit großer Anteilnahme ohne zu übertreiben wusste der britische Sänger große Bögen zu spannen. In hohem Maße für die athmosphärische Dichte verantwortlich war der Begleiter: Graham Johnson legte wohldosierte Klavierklänge watteweich um die makellos sauber geführte Stimme Maltmans. So einen Pianisten kann man jedem Sänger nur wünschen.

Feine Stimmungsnuancen fächerten die beiden mit Berlioz auf, straffe Spannungsbögen bauten sie bei Wolf. Stets stand die Deutlichkeit der Aussage im Vordergrund. Manches geriet dadurch breit, dank dem erfahrenen Begleiter Johnson riss der musikalische Faden allerdings nie. Dass ihm eine große Ausdruckspalette im heiklen Piano-Bereich zur Verfügung steht, bewies Maltman mit Liedern von Franz Liszt, die nicht mit Tastendonnern, sondern durch sparsamen Klaviersatz und expressive Stimmführung bestechen.


 
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