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ernste musik

Frage an Wien: Wer braucht die Stadtinitiative?


An Konzertveranstaltern ist die Musikstadt Wien nicht arm.Ob es klug ist, eine spannende Alternative wie die "Stadtinitiative" finanziell auszubluten, scheint dennoch überdenkenswert.

"Ich weiß", sagt Clemens Horvath, Organisator der Konzertreihen in der Wiener Stadtinitiative, "daß in Wien viele Konzerte stattfinden. Doch die Stadt Wien sollte sich inzwischen darüber im klaren sein, daß unsere Konzerte das hiesige Konzertleben entscheidend bereichern."

Was klingt wie übergebührliches Eigenlob, ist die Wahrheit: Die Stadtinitiative hat in den letzten Jahren aufregende Kontrapunkte im Musikleben gesetzt, bekanntes Repertoire neu beleuchtet, den Spielplan durch Unbekanntes modernen und klassischen Zuschnitts erweitert.

Junge Musiker verdienen sich hier die ersten Sporen, anerkannte Meister kommen hierher, um einmal jenseits der ausgetretenen Pfade Ungewohntes zu realisieren oder Bekanntes in neuem Umfeld vorzustellen. Verschiedene Zyklen weisen unter anderem "Wege ins 20. Jahrhundert" oder stellen Meister wie Alexander Skrjabin vor, von denen im Regelfall nur wenige Werke aufgeführt werden.

All das gelingt der Stadtinitiative mit einem unglaublich geringen Budget, weil die Künstler, überzeugt von der Sache, hier für viel weniger Geld auftreten als anderswo. Derzeit, so Horvath, "ist aber nicht einmal genügend Geld für einigermaßen ernst zu nehmende Künstlerhonorare vorhanden, geschweige denn für die Leitung und Geschäftsführung."

Was bedeutet, daß Horvath selbst auf jegliche Zuwendungen verzichten muß: "Ich lebe derzeit von der Notstandshilfe, eine Situation, über die die Stadt Wien und der Herr Stadtrat informiert sind." Die Reaktionen bei den Beamten, die für öffentliche Gelder zuständig sind, sind, milde gesagt, schroff: "Bei einem der letzten Gespräche mit der Stadt Wien", weiß Horvath zu erzählen, "hieß es zynisch: ,Es leben auch andere in Österreich von der Notstandshilfe, was regen Sie sich auf?'"

Dämmert da das Ende einer Initiative herauf, die ihren Namen wirklich verdient? sin


 
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ernste musik

Viola virtuos


Seltene Viola-Musik in der Stadtinitiative

Wolfgang Wölfer, Viola-Solist aus Österreich, folgte dem musikalischen Ruf des Fernen Ostens und bekleidet seit 1999 Musikuniversitäts-Professuren in Japan. Aus Anlass eines Österreich-Aufenthalts gibt der Virtuose aus dem Stall Zakhar Brons am 10. Jänner (19:30 Uhr) in der Wiener Stadtinitiative ein Konzert mit selten zu hörenden Werken der Viola-Literatur. So wird er unter anderem Liszts Bearbeitung von Berlioz' "Harold in Italien" und Hindemiths Sonate für Viola und Klavier op. 25/4 interpretieren. Begleitet wird Wölfer, dessen Einspielung der Viola-Sonaten von Brahms im Frühling auf CD erscheinen wird, von der japanischen Pianistin Tomomi Hoshiko.

Auch die weiteren Jänner-Konzerte der Stadtinitiative sind einen Besuch wert: Klara Flieder und Christophe Pantillon stellen in einem dreiteiligen Konzertzyklus die Vielfalt der Duo-Literatur für Violine und Violoncello im 20. Jahrhundert vor. Das erste Konzert des Zyklus findet am 17.01. um 19:30 Uhr in der Stadtinitiative (Kirchengasse 41, 1070 Wien) statt. Es folgt unter Anderem ein Bartók-Abend (21.1.), ein Solo-Recital des Pianisten Alexander Satz (24.1.), ein Abend mit Ernst Kovacic (28.1.) und zwei Konzerte des Konzertmeisters des NHK-Symphony-Orchestra, Fuminori Maro Shinozaki (26. und 29. 1.).

Weitere Informationen unter +43-1-523 17 29/30 oder www.stadtinitiative.at


 
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ernste musik

weichfest empfiehlt: wolfgang wölfer in der stadtinitiative am 10.10.


 
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