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Tuesday, 15. February 2005
ernste musik
weichfest, February 15, 2005 at 10:48:08 AM GMT Music Blogs link me Thursday, 3. February 2005
ernste musik
weichfest, February 3, 2005 at 12:55:45 PM GMT Leichtfüßig entstaubte Rokoko-Variationen Musikverein: Wiener Symphoniker, Sol Gabetta, Christian Arming Eine jugendliche Cellistin und ein junger Dirigent musizierten mit den Wiener Symphonikern Werke von unterschiedlichem Tiefgang. In Wien wird sein Werk vernachlässigt, bei unseren tschechischen Nachbarn ist er ein Fixstern am Komponistenhimmel: Bohuslav Martinu. Die Wiener Symphoniker haben nun Martinus bekanntestes Orchesterwerk, seine 6. Symphonie mit dem Beinamen „Fantaisies symphoniques“, im Musikverein aufgeführt. Am Pult stand ein in Sachen tschechischer Musik höchst kompetenter Dirigent. Der Wiener Christian Arming war schon mit 24 Jahren Chefdirigent der Janácek-Philharmonie und der zweitjüngste Dirigent nach Rafael Kubelik, der mit der Tschechischen Philharmonie das Festival „Prager Frühling“ eröffnen durfte. Erwartungsgemäß war Armings Interpretation von Martinus 6. Symphonie von gediegener Qualität. Die „Fantaisies symphoniques“, 1951 im amerikanischen Exil begonnen, sind so etwas wie ein „Sacre du printemps“ mit weniger Taktwechseln und einem melancholischen Ende statt eines finalen Exzesses. Rhythmische Details und Orchesterfarben erinnern an Strawinskys Werk aus dem Jahr 1913. Ein Avantgardist war Martinu also nicht gerade, schnell wechselnde Klangspektren, eine sichere Dramaturgie und tschechisch-slawische Melodiebögen machen seine 6. Symphonie jedoch zu einem spannenden Orchesterstück. Arming achtete auf rhythmische Genauigkeit und straffe Tempofolgen. Zwei Werke von Tschaikowsky waren an diesem recht beliebig konzipierten Abend noch zu hören, und nicht gerade seine besten: Auf die Variationen über ein Rokoko-Thema für Violoncello und Orchester folgte als Abschluss die Ouverture solennelle „1812“ – auf Grund des vordergründigen Blechs und Schlagwerks ein beliebtes Stück zum Testen von Hi-Fi-Anlagen. Der Orchesterpart der Rokoko-Variationen ist Schrum-Schrum, der Solo-Part Virtuosen-Futter. Die 23-jährige Cellistin Sol Gabetta Frisch tänzelte leichtfüßig und im besten Sinne uneitel durch das Werk und schüttelte so allen Staub von den Variationen. Einen unverkennbaren persönlichen Stempel vermochte sie dem Werk nicht aufzudrücken. Mit verlässlicher Genauigkeit dirigierte der 32-jährige Christian Arming auch die Ouverture. Ein Wunder konnte auch er nicht vollbringen. Das lag nicht nur an der platten, oberflächlichen Musik, sondern auch an den Musikern, die’s teilweise gelassen angingen. Graue Haare seien in seinem Beruf von Vorteil, scherzte Sir Simon Rattle letztes Jahr in einem Interview mit der FAZ. Wie wahr. Soll er nur wacheln, schienen sich manche gedacht zu haben. So fehlte der Ouverture der nötige Glanz. Trotz Armings kräftigem Rudern gipfelte sie in einem klanglich verhungernden Schlussakkord. link me Monday, 31. January 2005
ernste musik
weichfest, January 31, 2005 at 4:05:01 PM GMT Glatte Schönheit ohne Risiko Konzerthaus: Antonio Vivaldis Oper „Farnace“ konzertant Mit der konzertanten Aufführung von Antonio Vivaldis Oper „Farnace“ gingen die „Resonanzen 2005“ zu Ende. Jordi Savall und das Orchester „Le Concert des Nations“ hatten mit diesem Werk bereits zuvor einige Erfahrung gesammelt. Eine antike Familiengeschichte, wie gemacht für 170 Folgen „Reich und Schön“, hier gepackt in eine Barockoper: Der als Verlierer aus der Schlacht heimkehrende Vater und Titelheld befielt seiner Frau, ihr Kind und gleich sich selbst zu töten. Sie tut das natürlich nicht, zumal ihre Mutter der Siegerpartei angehört. Dazu kommt noch römisches Nebenpersonal. Der strenge Vater Farnace, die liebende Mutter, die böse Schwiegermutter, verliebte Pärchen – in Antonio Vivaldis „Farnace“ ist alles vorhanden. Spannend wird die Geschichte aber trotzdem nie: Nach einigen nicht motivierten und daher kaum nachvollziehbaren Volten mündet die Story, wie es die Tradition verlangt, in einem Schlussbild, wo sich zunächst alle töten wollen und in der nächsten Sekunde nicht in die Schwerter, sondern versöhnt in die Arme fallen. Das Libretto von Antonio Maria Lucchini gehört wahrlich nicht zur Krone der Libretto-Schöpfung. Das ist nur einer der Gründe, weshalb der Abschlussabend der „Resonanzen“ wenig pulssteigerndes Potential hatte. Mit der atmosphärisch dichten Ersteinspielung dieser Oper (ein Zusammenschnitt zweier Aufführungen aus dem Teatro de la Zarzuela in Madrid mit demselben Team) hat Jordi Savall vor drei Jahren Aufsehen erregt und positive Reaktionen ausgelöst. Im Konzerthaus verlor sich die Spannung. Savall und „Le Concert des Nations“ musizierten zwar zügig und schwungvoll, ohne je die Klanglichkeit überzustrapazieren. Nie wurde die Grenze zum Geräuschhaften überschritten, die Ausdrucksmittel blieben genuin musikalisch. Ein bisschen mehr Biss und Emphase im Detail hätte jedoch gut getan. So blieb’s beim glatten, unbelebten, risikolosen Wohlklang. Zwei Sängerinnen war es überlassen, mit ihren Arien Emotionen zu wecken und das schwache Libretto vergessen zu machen. Die Sopranistin Elisabetta Scano betörte mit lieblichem Timbre und sicheren Höhen. Und die Altistin Sonia Prina hatte schon am Eröffnungsabend der Resonanzen mit starker Bühnenpräsenz und ebenso großem Klangvolumen überzeugt. Allen anderen gelang es nicht, stimmlich ähnlich präsent zu sein. Furio Zanasi machte seine Sache als Titelheld gut, Sara Mingardo konnte mit abgedunkelten Klangfarben aufwarten, zumal in der Tiefe. Für manch wohlgeformtes Detail war jedoch wohl der Saal zu groß und die Stimmkraft zu klein dosiert. Auch bei Adriana Fernández ging manche Phrase unter. Florian Boesch, bei der CD-Einspielung nicht dabei, fügte sich gut in das eingespielt Team. Ein im ästhetischen Sinn schöner, emotional aber wenig aufregender Abschluss des Festivals „Resonanzen 2005“. link me ... Next page
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