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Sunday, 9. May 2004
ernste musik
weichfest, May 9, 2004 at 11:04:26 PM BST Wiener Festwochen: Ensemble Intercontemporain, Pierre Boulez Überwältigend wuchernde Wechselrede Von Idee und Wucherung spricht Pierre Boulez im Zusammenhang mit seinem Spätwerk. Wobei die Betonung klar auf der Wucherung liegt, durch die die Idee erst zum Werk wird. Im Rahmen der Wiener Festwochen waren im Museumsquartier zwei Kompositionen des französischen Meisters unter seiner Leitung zu hören, die dies bezeugen. "Anthèmes 2" und "Répons" bieten ein Raumklang-Erlebnis, für das die Halle E der rechte Ort ist. Die Hörer befinden sich bei "Répons" quasi im klingenden Stück wie in einer Glocke: Um das Publikum sind kreisförmig Instrumentalgruppen und Lautsprecher gruppiert, in der Mitte agiert das Hauptensemble. Der Erweiterung des Instrumentenklangs und des Hörraumes durch elektroakustische Mittel geht auch Boulez' "Anthèmes 2" für Solo-Violine, Computer und sechs Lautsprecher aus dem Jahr 1997 nach. Um eine Geigenstimme (klar und sicher: Hae-Sun Kang) baut Boulez eine weiträumige Klangkulisse. Die Komposition entwickelt sich aus sich selbst heraus. Teile des Erklungenen werden vom Computer verarbeitet und zu späteren Zeitpunkten wiedergegeben. So begegnet der Solist sich selbst. Alles was klingt, kann den Musiker und die Hörer wieder einholen. Boulez nutzt die (durch die Klänge des Violin-Solisten gesteuerte) Computer-Software virtuos, die Komposition an sich wirkt jedoch eher wie ein Mittel zum Zweck: Die Möglichkeiten der Versuchsanordnung sollen beispielhaft dargestellt werden, die Qualität der Komposition scheint sekundär. Aus dieser Sicht ist "Anthèmes 2" wohl kaum zu den Hauptwerken des Komponisten zu zählen. Letzteres wird von "Répons" aus dem Jahr 1981 behauptet. In der Tat erscheint es auch nach mehrmaligem Hören riesenhaft und unbezwingbar. Überwältigend ist die Dichte der Wucherungen im Klangraum, die ein ausgeklügeltes System an Lautsprechern und die Aufstellung der Instrumente ermöglicht. Orchester und Dirigent (in diesem Fall das makellose "Ensemble Intercontemporain" und Boulez selbst) befinden sich in der Mitte des Raumes, umgeben vom Publikum. Lautsprecher sowie Solisten mit nachklingenden Resonanz-Instrumenten wie Klavier und Harfe spielen im Rücken der Hörer. Die Themen wachsen aus dem Zentrum in die Peripherie und kreisen dort. Ein dichtes Netz an Bezügen spannt Boulez zwischen dem Orchester, den Solisten und den Realtime-Sounds aus den Lautsprechern. Die Klangsprache ist angereichert mit Ornamenten jeglicher Art, der Kern des Stücks scheint überwuchert von Figurationen. Ein teils beglückendes Hörerlebnis, das aber stets ein unbefriedigendes bleiben muss, weil sich der Verstand im labyrinthischen Geäst des Werks verfängt. link me Thursday, 6. May 2004
ernste musik
weichfest, May 6, 2004 at 12:07:57 PM BST Konzerthaus: Röschmann, Kirchschlager, Bostridge, Quasthoff Sternstunde des Lied- und Ensemble-Gesangs Ian Bostrigde hat nicht gut Freunde, sondern die besten. Dorothea Röschmann, Angelika Kirchschlager und Thomas Quasthoff besuchten den "Artist in Residence" des Konzerthauses für einen Liederabend, den wohl alle nicht so schnell vergessen werden können, die ihn miterlebt haben. Wie soll man Worte finden für solch vollendetes Musizieren? Am besten hören Sie hier auf zu lesen und schalten am 11. Mai Ö1 ein, dann wird das Konzert gesendet. Weiter mit dem Üblichen über das Unübliche: Lieder von Robert Schumann und Johannes Brahms gab das prominente Quartett zum Besten: vier Duette von Robert Schumann, vier Lieder von Brahms sowie dessen "Liebeslieder" und "Neuen Liebeslieder". Letztere Brahms-Zyklen standen im Mittelpunkt: Soli, Duette, Terzette, Quartette mit einem Ensemble, das besser nicht sein könnte. Die Vier sind nicht nur führende Liedsänger ihres Faches, sondern bewiesen an diesem Abend auch noch perfektestes, innigstes Ensemblesingen. Sinn für Humor zeigten sie mit den ziemlich doppeldeutigen "Liebeslieder"-Walzern, große Gestaltungskunst mit den ernsteren und strenger komponierten "Neuen Liebesliedern". Den Stimmlagen nach: Dorothea Röschmann ist mit einem farbenreichen Sopran gesegnet, dem sie auch betörend dunkles Timbre beimischen kann. Angelika Kirchschlagers Mezzo ist von immenser Spannkraft und raumgreifendem Volumen. Einen Liedpartner wie Ian Bostridge kann man sich als Sänger nur wünschen, so sauber intoniert und phrasiert der Tenor. Und über Quasthoffs gesangliche Qualitäten ist schon viel geschrieben worden. Er steht über den Dingen und geht doch emotionell ganz in ihnen auf. Am Klavier begleitete Julius Drake. Mit ihm spielte Bengt Forsberg den vierhändigen Part der zwei "Liebeslieder"-Zyklen. In der fein ziselierten, immer durchhörbaren Gestaltung waren sie der Makellosigkeit der Stimmführung des Solistenquartetts ebenbürtig. Standing Ovations vom gesamten Publikum, auch von den Herren Schade, Terfel und Welser-Möst. link me Thursday, 29. April 2004
ernste musik
kritikastern, April 29, 2004 at 10:02:40 AM BST Brahms-Saal: Michael Schade, Wolfram Rieger Zorniges Ringen um die "schöne Müllerin" Noch einmal innehalten, konzentrieren, tief Luft holen. Man merkte Michael Schade die Anspannung an, bevor er zu einer eindrucksvollen Wiedergabe von Franz Schuberts „Die Schöne Müllerin“ im Brahms-Saal ansetzte. Atemlos gespannt lauschte man dem Tenor, der dem Zyklus psychologische Tiefe in gesangstechnischer Perfektion gab. Nichts mehr und nichts weniger als die Leidenschaften und den Lebenszyklus einer unglücklichen Liebe durchlebte Schade: Lebensfreude (Das Wandern), Aufkeimende Liebe (Danksagung an den Bach, Am Feierabend), Verlust (Tränenregen), Liebeswahn bis zur Realitätsverweigerung (Mein!), Raserei (Eifersucht und Stolz), Verklärung (Trockne Blumen), schließlich bitterstes Ende (Des Baches Wiegenlied). Diesem Aufbau folgte das Publikum mit allergrößter Konzentration. Michael Schade nutzte alle Register des Ausdrucks, vom leisesten Pianissimo bis zum harten Fortissimo. Und, das ist das eigentliche Wunder, alles mit einer stets „offenen“ Stimme. Keine Sekunde verlor Schade die Kontrolle über den richtigen Stimm-Ansatz und -Sitz, die Gesangsbögen rissen nie ab, Endvokale schwangen weit, selbst Konstonanten trugen den Ton weiter. Keine leichte, idyllische Schubert-Interpretation konzipierten Schade und sein Begleiter Wolfram Rieger, sondern ein zorniges, verzweifeltes Ringen, das mit dem Lied „Mein!“ fast schon psychopathologische Züge annahm. Trotz der alles andere als objektiv-distanzierten Deutung blieb Schade stets im Rahmen des musikalisch Sinnvollen, schien es immer, als würden Worte und Gesangslinien einander bedingen, wäre das eine ohne das andere nicht denkbar. Tosender Applaus und Bravos, auch für Wolfram Rieger, der am Klavier allen Spannungskurven und Schades extrem farbenreichen Piano-Abstufungen mit großer Ausdruckskraft folgte. link me ... Next page
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