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Friday, 9. April 2004
ernste musik
weichfest, April 9, 2004 at 1:36:55 PM BST Osterklang: Concentus Musicus, Nikolaus Harnoncourt Klangpracht des englischen Barock Auch Musiker haben eine Schutzpatronin: die Heilige Cäcilia. Ihr zugeordnet ist die Orgel, die Königin der Instrumente. Ein besonders prächtiges Exemplar ziert bekanntlich den Goldenen Musikvereinssaal. Im Rahmen des Osterklang Wien wurde dort der Heiligen Cäcilia gedacht, naturgemäß auf historischen Instrumenten: Nikolaus Harnoncourt, polyglotter Sprecher aller Klangreden, musizierte mit seinem Concentus Musicus Henry Purcells Cäcilien-Ode. 1683 begann die Musiker-Gilde in London den Brauch, der Heiligen Cäcilia einmal im Jahr ein großes Konzert zu widmen. Purcell schrieb zu diesem Anlass mehrere Oden auf Cäcilia, die bekannteste (von 1692) musizierte der Concentus nun unter seinem Gründer. Das Werk bot Harnoncourt reichlich Gelegenheit, beredt die rethorischen Figuren in affektgeladene Musik zu übersetzen. Denn Purcells geniale Musik entspringt dem Wort, praktisch jede Sinneinheit wird in Klang übertragen. Die Mittelstimmen sind detailreich ausgearbeitet und sorgen für manch harmonisch kühne Überraschung. Auch Georg Friedrich Händels Utrechter Te Deum wandte sich an ein breites Londoner Publikum und hebt mit entsprechend staatsragendem Duktus an. Händel dankte mit diesem Werk für den Frieden von Utrecht (und bekam ob des musikalischen Erfolges von der Queen eine jährliche Pension zugesprochen). Freilich folgt das etwa zwanzig Jahre nach Purcells Cäcilien-Ode entstandene Te Deum bereits anderen Idealen: Die musikalische Struktur ist flächiger ausgelegt, die Mittelstimmen verlieren an Bedeutung, der einheitliche Affekt einer Arie steht über dem Recht des einzelnen Wortes. Harnoncourt setzte die Stimmungen der Te-Deums-Teile klanglich genau definiert voneinander ab. So blieb die musikalische Spannung stets aufrecht. Kollektive Gänsehaut evozierte der Concentus mit der instrumentalen Begleitung des Terzetts „We believe that thou shalt come“: Der himmlische Klang der Traversflöte schien über strahlend gehauchten Akkorden der Streicher zu schweben. Der eine oder andere verwackelte Einsatz an diesem Abend störte den musikalischen Gesamteindruck kaum. Insgesamt ein Sieg für Purcell. Die Sänger klangen indes inhomogen: Dorothea Röschmann stach mit einem etwas dramatisch geführten Sopran aus dem Solistenensemble aufdringlich hervor. Matthias Rexroth, ein schön und dunkel timbrierter Counter-Tenor, konnte die schwierigen Koloraturen von Purcells Arien nur auf ein wackeliges Fundament stellen. Elisabeth von Magnus tat sich mit den Händelschen Tongirlanden hörbar leichter, Stephan Genz war ein passabler Bass. Tenor Kurt Streit sang mit vorbildlichster Textdeutlichkeit und vermochte auch strahlende, aber nicht forcierte Spitzentöne in den Goldenen Saal zu schmettern. link me Monday, 5. April 2004
oper
weichfest, April 5, 2004 at 6:35:26 PM BST Kinderopernzelt: "Die Feuerrote Friederike" nach Christina Nöstlinger Gelungene Umsetzung eines Kinderbuch-Klassikers Friederike hat feuerrote Haare und wird deshalb von ihren Schulkollegen verspottet. Christine Nöstlinger schuf die Figur der Feuerroten Friederike und damit einen Kinderbuch-Klassiker. Elisabeth Naske hat eine kurzweilige, intelligente Musiktheater-Version komponiert, die nun von der Volksoper im Kinderopernzelt der Staatsoper uraufgeführt wurde. Friederike, quasi die Schwester des "Rostigen" von Arik Brauer, erntet ob ihrer Haarpracht von ihren Mitschülern nur Spott, Hohn und Gewalt. Bald entdeckt Friederike, dass die roten Haare aber nicht Zeichen eines Makels sind, sondern besondere Kraft verleihen: Sie kann ihre Haare zum Glühen zu bringen, die Gegner blenden. Und schließlich lernt sie sogar das Fliegen. All die Dinge erfährt sie erst durch ein geheimnisvolles rotes Buch, das ihre rothaarige Tante hütet. Schließlich fliegt sie mit ihrer rothaarigen Katze, der Tante und dem freundlichen Briefträger-Ehepaar in ein anderes Land - in ein Land, wo alle Menschen glücklich sind und Spott ein Fremdwort ist. Regisseur Henry Mason hat die Vorgabe, dass Haare leuchten und die handelnden Personen herumfliegen, mit Kreativität und Humor gelöst. Komponistin Elisabeth Naske jongliert geschickt mit den Genres von Ba- bis Rock. Das Bühnenorchester der Wiener Staatsoper unter Rainer Roos befindet sich noch in der Konsolidierungsphase, bringt die schmissige Musik aber schon zum Teil mit Verve. Die Darsteller sind mit spürbarer Freude bei der Sache: Eva Neubauer als quirlige Friederike, Sulie Girardi als gutmütige Annatante und Gerhard Ernst als verständnisvoller Briefträger. Jens Claßen hat als Katerkatze eine komische Pantomime-Nummer, mit der er sich in die Herzen der Kinder spielt. Fabian, Jahrbang 92, Exklusiv-Tester für die Wiener Zeitung, fand's, obschon am älteren Rand der Zielgruppe, "cool". Die Melodie des Rote-Haare-Songs ("Rote Socken, rote Schuhe, rote Haare nicht") auf den Lippen, lobte er vor allem die Performance der Katerkatze. Die Qualität, die im Kinderopernzelt stets geboten wird, bürgt für Erfolg: Alle Vorstellungen dieser Saison sind bereits ausverkauft. Der Vorverkauf für die nächste Saison beginnt am 17. April. link me Monday, 29. March 2004
ernste musik
kritikastern, March 29, 2004 at 1:03:10 PM BST Mozart-Saal: Artemis Quartett, Leif Ove Andenes Poetische Meisterschaft Da glaubt man ein Stück gut zu kennen. Und dann hört man eine Interpretation und ist gebannt, weil man sie erlebt wie das erste Mal: frisch, neu und überraschend. Dem Artemis Quartett und Leif Ove Andenes ist mit ihrer Interpretation des Klavierquintetts von Robert Schuhmann dieses Kunststück gelungen. Ihr klingendes Schumann-Bild ist packend - durch eine wohldurchdachte und klar ausgearbeitete Tempodramaturgie, die dem inneren Puls der Musik folgt, ohne zu hetzen. Temporückungen innerhalb der Sätze haben die Jung-Stars nicht verwischt, sondern musikalisch deutlich und verständlich gemacht. Man durfte schon vor dem Konzert auf ein Hörerlebnis hoffen: Leif Ove Andenes gehört zu den führenden Pianisten und zu den begehrtesten Kammermusikern seiner Generation. Dasselbe gilt für das Artemis-Quartett in ihrem Genre. Das in Berlin ansässige Ensemble sorgte bei Schumanns Streichquartett A-Dur op. 41/3 gleichberechtigt für musikalische Impulse. Auch bei großen dynamischen Attacken riss keiner aus dem Zusammenspiel aus, stets wurde das Ideal eines ausgewogenen, deutlich balancierten Gesamtklangs mit perfekt ausgearbeiteter Intonation erreicht. Ihr poetischer Schumann-Zugang öffnete auch die Klangwelten von Alfred Schnittke für die Ohren des begeisterten Publikums. Sein Klavierquintett ist von ernster Grundstimmung und setzt eklektizistisch Tonales neben Zwölftöniges, konfrontiert die temperierte Stimmung des Klaviers mit mikrotonalen Klängen des Streichquartetts. Besonders wirkungsvoll ist dies im zweiten Satz, einem Walzer, den das Streichquartett gespenstisch zu verfremden hat. Schnittke setzt an das Ende des Klavierquintetts aus dem Jahre 1956 einen wirkungsvollen Schluss in reinem Des-Dur. Unerhört in einer Zeit strikter Avantgarde: Im selben Jahr realisierte Karl Heinz Stockhausen seinen wegweisenden "Gesang der Jünglinge", Pierre Boulez komponierte sein radikales Werk "Le marteau sans maître". -> <a href=www.wienerzeitung.at target=_new>wz link me ... Next page
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